Was tun gegen Ghosting durch Azubis

Ghosting durch Azubis: Was tun, wenn Ihr Azubi am ersten Arbeitstag nicht erscheint? So beugen Sie Ghosting durch Azubis vor.

Was für ein Albtraum. Sie warten am ersten Arbeitstag auf Ihren neuen Azubi und er oder sie kommt nicht. Und dass, obwohl der Ausbildungsvertrag unterschrieben vor Ihnen liegt. 

 

Was nun? Und wie könnten Sie dieser Situation vorbeugen?

 

Früher kannte man Ghosting in der Bewerbung anders herum. Wer sich bei einem Unternehmen beworben hatte, musste damit rechnen, dass es unternehmensseitig mit den Rückmeldungen eher nicht so genau genommen wurde. Azubis, die trotz unterschriebenem Ausbildungsvertrag nicht zur Arbeit erscheinen, konnte man sich aufgrund der vielen Bewerber für einen Ausbildungsplatz kaum vorstellen. Heute in Zeiten von Azubi- und Fachkräftemangel ist das jedoch anders, da die Unternehmen sich nun quasi bei ihren zukünftigen Azubis bewerben dürfen.

 

Auf einem Webinar zum Thema Azubi-Recruiting hatte ich davon gehört, dass Azubis, die trotz unterschriebenem Arbeitsvertrag nicht erscheinen, immer häufiger vorkommen. Für größere Unternehmen mag das ein ärgerlicher Vorfall sein. Aber Sie können sich vorstellen, was das für kleine Unternehmen bedeutet, die nur einen Azubi ausbilden und auf die Mithilfe ihres Azubis im Betrieb angewiesen sind.

Während eines Austausches mit Aaron Strunk vom Webinar-Anbieter zu diesem Thema haben wir uns gefragt, ob Unternehmen vorbeugen können, damit es erst gar nicht zu dieser Situation kommt. Also habe ich mir überlegt, kluge Frauen zu fragen, die auch mal eher unkonventionelle Ideen haben.

 

Hier nun meine Notizen aus dem Gespräch mit den beiden Wirtschaftspsychologinnen von CNT, Sigrid Turba und Frauke Wrage. Einige Ideen kannte ich schon, von einigen war ich aber auch überrascht. Lesen Sie selbst:

 

Wie können Unternehmen vorbeugen, dass es nicht dazu kommt?

  • Im Bewerbungsprozess so viel Bindung wie möglich aufbauen,
  • auf Augenhöhe und wertschätzend mit den zukünftigen Azubis umgehen,
  • selbst verbindlich sein,
  • immer wieder nachfragen,
  • die Zeit zwischen Unterschrift und Arbeitsbeginn so kurz wie möglich halten,
  • engen Kontakt halten und zwischendurch immer mal wieder etwas schicken, z. B. per E-Mail „Wir freuen uns auf dich“ oder Schokolade per Post.

Oder aber:

  • Diejenigen, die so sehr umworben werden müssen, wollen wir gar nicht, denn die wollen dann auch nicht wirklich in unserem Betrieb anfangen.
  • Die Ausbildung so gestalten, dass immer noch Nachzügler eingegliedert werden können.
  • Vor der Ausbildung, also z. B. 4 – 6 Wochen früher: „Ihr könnt euch etwas dazuverdienen und den Betrieb kennenlernen“, z. B. durch Aushilfstätigkeiten und so eine Bindung zum Unternehmen herstellen.
  • Recherchieren: wie gehen andere Ausbildungsbetriebe damit um? Sind es bestimmte Personengruppen, die sich so verhalten oder lässt sich das nicht sagen?
  • Wie kann der Bewerbungsprozess gestaltet werden, dass solche Bewerber gar nicht erst angezogen werden?

Was für Erfahrungen haben Sie gemacht? Und haben Sie Tipps für die kleinen Ausbildungsbetriebe, damit sie zuverlässig mit ihren Azubis zum Ausbildungsbeginn rechnen können? Schreiben Sie mir gerne an s.pieckert@azubitest.eu.